Storm(y) Land…

Hauke Haien ritt zwar nicht an mir vorbei, aber seit gestern weht hier der Wind wie in Storms „Schimmelreiter“ mit Stärken von 8 und mehr. Das zerrt nicht  nur an der Baufolie, sondern langsam mürbt es auch mich…

Ich habe dann heute die Nass-Säge aus Eiderstedt abgeholt (eigentlich muss es „von“ Eiderstedt heißen, denn auch eine Halbinsel ist eine Insel…). Das Ganze hat mit Ver- und Abladen auch knapp drei Stunden gedauert.  Beim Abladen der eine halbe Tonne Gewicht auf die Waage bringenden Säge stand mir zum Glück „Worminghaus“ zur Seite. Also kommt zur Pünktlichkeit und Gründlichkeit auch noch der Punkt Freundlichkeit. Ich bin gespannt ob im Laufe der Bauzeit noch mehr „keiten“ dazu kommen?!

Und weil der Wind immer noch wehte bin ich mit meinem Permanentstift drei Stunden lang über die Sohlplatte gewandert und habe alle Maße der Ausführungszeichnung auf den Beton übertragen. Allerdings bin ich froh das meine Schrift nicht benotet wurde… Aber es schreibt sich auch wirklich schlecht auf Beton.

Bernd Bitum…

Heute habe ich gegen den Rat der Mehrzahl der Fachleute die Kellerwandsteine dreifach mit Bitumen gestrichen. Nach dem Motto „viel hilft viel“ habe ich Voranstrich und Hafter und die eigentliche Bitumenmasse auf die Steine aufgetragen. Vielleicht ist es ja doppelt gemoppelt, aber ein Reetdachhaus hat nun mal keine Regenrinne und es läuft doch verhältnismässig viel Wasser ans Haus. Da kann es nicht schaden wenn hinter der Drainage die Wand wasserundurchlässig ist. Auch wenn das Fundament nach oben hin sowieso abgedichtet ist.  Die Kosten und die Arbeit sind auch überschaubar, wobei heute vom Meer her Wind in Stärke 7 bis 8 blies und ich nach der Arbeit aussah wie der Herr der Sommer- äh Bitumensprossen. Zähes Zeug übrigens, das sich auch dem Einsatz von Terpentin & Co. hartnäckig widersetzte…

Dann hat Worminghaus, gewohnt pünktlich, die ersten Paletten mit Porotonsteinen auf dem Fundament abgestellt. Die Suche nach dem richtigen Mauerwerk hat mich drei Monate Vorbereitung gekostet. Wenn jemand ernsthaftes Interesse an dem Findungsprozess hat, dem berichte ich gern DETAILLIERT über die Vorzüge von Ton gegenüber Kalksand, Diffusion, Wassertransport und Wärmewerten… Allen anderen sei gesagt, dass der Porotonstein der T9 ist, was  heißt das er einen k-Wert von 0.09 hat. Das ist für einen Tonstein schon ein ganz guter Wert und bei einer Steinstärke von 36,5cm dämmt das schon prima.

Nachdem ich dann vergeblich versucht habe die Nass-Säge aus Garding nach Schobüll zu transportieren, was in erster Linie an einem nicht anspringenden Gabelstapler lag ( so eine Nass-Säge wiegt fröhliche 500 kg!), habe ich mich noch ein bisschen in Sachen (Balken-) Holz schlau gemacht. Aber das ist eine andere Geschichte.

Morgen geht es dann mit der ersten Steinschicht los!

Chronologiesprung…

Anstatt die Bitumenbahnen auf den Beton zu schweißen bin ich heute nach Dänemark gefahren und habe die neue Küche abgebaut und nach Husum gebracht. Da wird sie nun erstmal ein halbes Jahr in der Garage zwischenlagern.  Das ist im Baufortschritt nun wirklich nicht der richtige Schritt, aber die Küche war unglaublich günstig – echte (!) 90% Rabatt – hatte alles und noch ein bisschen mehr was hinein sollte und so darf sie nun schön eingepackt auf ihren Einsatz in der Nordseestraße warten.

Für die Küchenfreaks unter den Lesern: die Küche ist von INVITA – die bauen solide UND innovativ.  Wer mehr wissen möchte muss zu www.invita.dk surfen!

Es graut… es grünt!

Heute war ein gefühlter Urlaubstag: ich habe nur nach dem Beton geschaut, der schon gut abtrocknet.  Um mich dann doch noch ein wenig zu betätigen habe ich einige Weidenruten geschnitten und in die Lücken auf den Knick gepflanzt. Ich will mal hoffen das sie, bei diesem sandigen Boden, auch genug Wasser haben um vernünftig auszuschlagen.  Noch kann ich ja aus dem Vollen (dem Bauwasser…) schöpfen!

Big Bang…

Heute war Showdown im Sohleherstellen. Nach dem Dämmen der Sockelsteine und des Ringfundaments erfolgte mit großem Getöse die lang erwartete Betonschüttung: Der Fahrer des ersten Betonmischers zirkelte nicht ganz zielorientiert in die Einfahrt und erwischte dabei mit einem seiner Reifen den linken (scharfen) Begrenzungsstein. Big Bang beschreibt den danach sofort einsetzenden Knall nur unzureichend, denn es war markerschütternd. Es hörte sich fast nach Starfighter-Überschallknall an. Aber schnell war der Reifennotdienst vor Ort und wir konnten den erneuten Kampf mit Stahl und Beton aufnehmen. Nach gut 1 1/2 Stunden hatten wir beide „besiegt“ und im untergehenden Sonnenlicht spiegelte sich die See auf der Platte (oder so ähnlich).

Mehr dürft ihr heute nicht von mir erwarten: 50 Tonnen Beton hinterlassen doch mehr als nur Spuren an den Gummistiefeln…

Jetzt heißt es abwarten, abtrocknen und morgen noch ein paar Weiden in die Lücken auf dem Knick pflanzen!