Theorie und Praxis…

Heute ist neben Muskelschmalz auch Gehirnschmalz geflossen. Die Geschosshöhe lag um 3cm niedriger als geplant. Mein Architekturbüro war schnell vor Ort und nach einigem Hin und Her einigten wir uns auf ein drei Zentimeter niedrigere Decke. Die Version mit der dann 9cm höheren Balkenlage wurde verworfen. Nebenbei haben wir noch die letzten Eisen für den Ringbalken bestellt. Da verschwinden auch noch mal schnell ein paar Tonnen…

Der Mauerbau ging wie in den letzten drei Tagen voran: Die Hälfte des EG ist schon auf Ringbalkenhöhe. Derweil maß Uwe den Rohbau für den Dachaufbau aus. Auch sein Zwischenfazit: Alles super im Lot!  Aufgrund mangelnder Kameraqualität gibt es heute nur einen kleinen Blick aus dem rechten Küchenfenster und auf die „Zinnen“ des neuen Saxenhofes…

Sonne & Meer

Strahlender Sonnenschein, wenig Wind – heute kam Urlaubsstimmung auf der Baustelle auf. Abends komme ich immer sonnengebräunt und leicht meergesalzen nach Hause – trotz Zement- und Tonstaub riecht es immer ein bisschen nach Meer. Dazu der Sand rund ums Haus – aber irgendwie sieht richtiger Urlaub doch anders aus…

Heute haben wir die letzten Steine der ersten 1300er Lieferung verbaut. Mit dem letzten Stein kam auch schon die neue Lieferung an. Bis auf ein paar zerschredderte Porotonsteine, die sich schon vor dem Vermauern verkrümelt hatten, ein perfekter Bautag: Tolle Stimmung, bestes Wetter, Falko – der ein paar Gerüstböcke und Ständer spendierte und ein fast fertiges Erdgeschoß!

Und damit dieser Baublog die Wissensvermittlung nicht aus den Augen verliert ein Blick auf meine U-Schalen. Warum die so heißen wisst ihr nun, was sie bewirken erkläre ich euch wenn sie verbaut werden. Sieht einfach aus – macht aber Arbeit!

Die geht morgen – zum Glück… – weiter

Wachstum

Nicht nur die wilden Veilchen wachsen mit jedem Tag mehr aus dem Unterholz, auch mein Bau strebt Höherem entgegen. Zwei Mann, zwei Tage und 800 Steine und schon sieht es nach Haus aus…  Obwohl Marek und mich der Wind stetig gemürbt hat. Heute hatten wir wieder Windstärken von über 80km/h und richtig lustig kann man dabei nicht mit Folien, Mauerwerksperren oder auch Luftschichtankern arbeiten. Die Anker zum Beispiel verteilten sich locker über 400qm. Dagegen erscheint fröhliches Ostereiersuchen direkt entspannend!

Ansonsten haben wir schon einen routinierten Ablauf: Schnur spannen, Mörtel mischen, Steine setzen, messen, Steine sägen, Steine setzen, Schnur spannen, Mörtel mischen… Wären da nicht die vielen Öffnungen im Haus, wir hätte das Erdgeschoss schon fast fertig. Fertig war heute auch fast die Nass-Säge, hundert Steinschnitte hatten zuviel Tonstaub abgesetzt. Die Sicherung machte aber ihrem Namen alle Ehre und schaltete ab, bevor der Motor sich verabschiedete. Mit neuer Sicherung und einer Hochdruckdusche lief es aber besser als zuvor, was vielleicht auch daran lag, dass noch Kalksandsteinstaub von mindestens einem kompletten Neubau mit ausgewaschen wurde…

Morgen soll es ohne Wind („ohne Wind“ in Nordfriesland = 3 Windstärken…) weitergehen. Die U-Schalen sind für Freitag bestellt. Ich bin mal gespannt, wie es dann an der Nordseestraße aussieht.

 

Stein auf Stein…

Heute ging es los mit den ersten Steinsetzungen: So schrecklich krümelig, wie von mir befürchtet wurde es dann auch nicht und so haben Marek und ich im 2-Mann-Akkordstil knapp 400 Steine gesägt und gesetzt. Durch die doch ziemlich hohe Anzahl von Terrassentüren (4) auf der Süd-West-Seite und zehn Fenstern im UG gab es viel zu sägen. Die Nass-Säge hat hervorragend gearbeitet. Sogar 3 cm schmale Porotonsteinstreifen (3. Google Weltpremiere in diesem Blog!!!) sind kein Problem. Am Ende war alles in Waage und ein paar Paletten weniger auf der Sohlplatte! Morgen soll es mal wieder regnen und stürmen – da wird sich eine Baupause wohl nicht umgehen lassen…

Dafür habe ich die Jungs von den Haselunder Holzhäusern für die Zimmermannsarbeiten gewinnen können. Die bauen schöne Häuser aus Holz (ach?), aber auch Dachstühle aus ebendem. Uwe, der Inhaber, war vor 20 Jahren Stammgast im Jugendzentrum und hatte sich nicht großartig optisch verändert, so dass ich ihn gleich erkannte als er im Nachbargarten in  Husum einen Zaun setzte. Übrigens in seinem (!) Garten… So wird also Ex-Stammgast und Neu-Nachbar Uwe dem Bau die (Richt-) Krone aufsetzen.

Krümelkeks…

Gestern, bei strahlendem Sonnenschein und nachlassendem Wind (!), habe ich die besandte Bitumenbahn endgültig ausgelegt und die Maße noch einmal darauf übertragen. Bis auf den Giebel, wo mir „irgendwo“ ein Zentimeter fehlt, deckt sich alles mit der Ausführungszeichnung. Allerdings habe ich auch gemerkt das die Porotonsteine gar kein millimetergenaues Arbeiten zulassen; die kommen schon mit Zentimetertoleranzen vom Werk… Wobei ich auch schon beim Kern bin, nicht nur die relativ grobe Maßhaltigkeit stört, auch die Konsitenz des Steins ist alles andere als optimal: Und nun erlebe ich aus Erfahrung was die Fachleute in den diversen Foren mit „Krümelkeks“ meinten: Die Stege des Steins sind einfach zu dünn. Schon beim einfachen Sägen brechen die Stege wie Butterkekse, deren Dicke sie auch ungefähr haben. Grober Umgang mit den Stein hat sofort sein Brechen zur Folge. Wenn er denn allerdings mal da sitzt wo er hingehört ist es natürlich gut und die Wärmewerte sind ja auch prima. Aber das „Keksige“ geht mir schon jetzt ein wenig auf den Selbigen…

Ich habe dann noch eine original Sofasitzhöhe inklusive Fußbodenaufbauhöhe nachgebaut und ein Foto von „drinnen“ nach „draußen“ gemacht.  Das motiviert trotz der bisher gelieferten 1320 Kekse. Auch lässt sich jetzt schon erahnen das der „goldene Schnitt“ der Fenster und Türen sich optisch gut macht. Aber ich will so früh im Baustadium nicht das Haus vorm Bezug loben…