Mehr Heidekraut geht nicht…

,,,auf mein Dach. Die Reetdachdecker kamen sich vor wie große Vögel beim Nistbau: Aus viel Heidekraut bauten sie zwar kein Nest, aber dafür einen ziemlich breiten Heidefirst. Der misst über einen Meter und ein Heidekrautballen nach dem anderen fuhr mit dem Förderband nach oben. Die Knochenarbeit hat sich aber gelohnt. Nun ist der First fertig und sieht gerade jetzt im Kontrast zum frisch gedeckten Reet wunderbar aus. Das wird sich nach ein paar Monaten farblich alles angeglichen haben. Aber das gehört beim Reet halt dazu. Montag noch ein paar Restarbeiten und das Kapitel „Reet“ ist abgeschlossen!

Ich habe weiter mit dem Brett überm Kopf gestrichen, bis ich fast das Gefühl hatte, es vor dem selben zu haben. Aber auch das ist fast geschafft. Nun beginnt das Warten auf die Fenster…

Farbe + Fahrenheit

Na gut,  Celcius… Heute morgen war erstmal „Showtime“ im gestrigen Statikerstreit, der mir immerhin doch eine leicht angeätzte Mail einbrachte. Heute der halb wissenschaftliche Test um 11 Uhr. Das Thermometer in der schattigen Nordwest-Ecke zeigte unterhalb der Traufe 22.4 Grad. 50cm weiter drinnen – gleiche Höhe, gleiche Ecke ganze 5.1 Grad weniger, nämlich 17.3 Grad. Das sind für mich ganz klare Fakten. Wer nachmessen will, ist gerne auf dem Saxenhof willkommen…

Das Bild an der Nordseestraße war eine glatte Wiederholung von gestern: Draußen Helmut und Daniel, die heute den allerletzten Reethalm deckten (und nun „nur“ noch den Heidefirst verlegen, ein paar Leckbretter unter die letzte Gaube schrauben und das Dach in Form putzen müssen) und ich unter den Zangen des Dachstuhls, die nun doch alle in „Sand“ gestrichen werden müssen. Das macht doppelt so viel „Spaß“, wie in Uwe´s Halle, weil 8 Stunden „Über-Kopf-Streichen“ doch eine wunderbare Herausforderung ist…

Dann noch eine von den „sinnvolleren“ Aufgaben: das „leicht“ verdreckte Giebelfenster bekam seinen ersten „Fensterputzer“ (mich) zu Gesicht. Und ich befürchte es wird nicht der letzte gewesen sein!

Drinnen & Draußen…

Heute wäre der perfekte Tag für einen Praxisbesuch von Statikern und Elfenbeinturmbewohnern gewesen, um den Dämmwert von Reet am eigenen Leib zu erfahren. Reet wird wärmetechnisch nicht bei Neubauvorhaben berücksichtigt, weil es angeblich nicht in messbare Werte gefasst werden kann. Und da Statiker niemals einen Wert annehmen oder gar schätzen würden, ist der Wärmedämmwert von Reet: NULL… Heute AUF dem Reetdach zu stehen und bei gefühlten 40 Grad zu schwitzen oder wie ich UNTER dem Reetdach Deckenbretter bei angenehmen 20 Grad zu streichen, ist dagegen weit entfernt von nicht vorhandenem Wärmewert.

Das ist eindeutig eine NULLnummer der vergeblich berechnenden Statiker und ein Armutszeugnis für die gesamte Branche.

Auf den Fotos heute gibt es Impressionen von Drinnen UND von Draußen. Morgen werde ich mal ein Thermometer mitnehmen um auch mal verwertbare Zahlen ins Spiel zu bringen!

 

Meterweise Mineralwolle…

…kam heute auf den Saxenhof.  Während Reimer mit seinen Reetdachdeckern auf den letzten Metern Halm um Halm auf das Dach deckt, wuchtete ich 300qm Mineralwolle ins OG. So macht Urlaub richtig Freude, denn irgendwie trog meine Hoffnung auf nicht mehr juckende und die Haut reizende Dämmung. Gut, es ist nicht mehr die Glaswolle der 70er Jahre, aber auch nicht das hautfreundliche Pflegemittel für Mittvierziger!

Aber zumindest verspricht die Dampfsperre kein Eindringen in den Wohnraum (aus der Abt. „die Hoffnung stirbt zuletzt“…

***100***100***100***

Dieser Eintrag ist der unglaublich Einhundertste! Aber anstatt das gebührend zu feiern habe ich meinen ersten Urlaubstag fröhlich auf dem Bau im Kreise meiner Reetdachdecker und Handwerker verbracht…

Das Dach ziert nun schon zur Hälfte der Heidefirst. Die Aktion lockte noch mehr Seeleute auf den Hof als sonst. Heute konnte ich u.a Familien aus Schweden und der Schweiz über Reetdächer, das Leben an der Küste und das Nichtvorhandensein eines Deiches aufklären. Andre´ schlug daraufhin vor eine Kasse vor die Einfahrt zu installieren. Da könnte ich den ein oder anderen Baustoff refinanzieren. Er und Marek bauten heute schnell beide Badezimmerwände (unten Dusche/oben WC-Wand) auf und fachten die letzten Steine unter die Deckenbalken. Das ging, wie Marek sagen würde, „ratz-fatz“!

Meine Elektriker verstauten ebenfalls schnell die Leitungen im HWR in einen Kabelschacht.  So sieht das dort schon deutlich ordentlicher aus. Auch schön ordentlich präsentiert sich nun auch das OG; ich habe die Gauben winddicht abgeklebt und gedämmt. Nun kann der Winter (der ja eigentlich schon da ist…) kommen.  Und die nächsten 100 Blog-Einträge sowieso…