Kommt Zeit, kommt Reet…

Voll im Zeitplan stiegen mir heute die Reetdachdecker aufs Dach. Reimer Dau und seine Jungs waren schon früh am Start. Und während in und ums Haus der Jugend herum Hunderte von Kindern den Ferienstart feierten, wurde ein Halm nach dem anderen auf die erste Gaube gedeckt. Wie das genau gemacht wird, demonstriere ich Euch in den nächsten Tagen. Das Wort HandwerksKUNST hat hier auf jeden Fall Berechtigung. Und jeder der Reimer beim Decken mal über die Schulter geschaut hat, wird sehen wie liebevoll jeder Reetbund aufgefächert wird. Und erst wenn jeder Halm dort liegt, wo er hingehört ist Reimer zufrieden.  Ein wirklich toller, aber auch anstrengender Beruf. Da freut sich der Dachdecker wenn er wenigstens einen tollen Aufzug am Hof stehen hat!

Nebenbei bekamen die Gauben auch noch hübsche „Schwalbenschwänze“, damit sich das Reet schön ans Dach anschmiegen kann!

Messen & Zählen…

Heute kam Freund Henrik aus Danmark angeflogen und hat mit mir die Fenster und Türen ausgemessen. Anfang August sollen die Fenster fertig sein. Ich bin gespannt ob und wie das klappt.

Gezählt (ja, Harald – GEZÄHLT…) habe ich heute auch alle verbliebenen Verblender auf dem Saxenhof. Das wird eine (zu) enge Nummer und ich werde noch eine Palette mit 448 Steinen aus Dänemark holen müssen. Darauf zu spekulieren das es bei den letzten 15qm keinen Verschnitt mehr gibt, ist dann wohl doch etwas zu gewagt…

Mist, wieder verzählt...

 

Regentropfen, die an (nicht vorhandene) Fenster klopfen…

So habe ich mich heute überwiegend gefühlt. Ein halbwegs ins Wasser gefallener Tag und dabei sollten heute richtig Paletten geleert werden. Aber ein Tief jagte das nächste und an richtiges (Weiter-) Mauern am Frontspieß war leider nicht zu denken. Immerhin haben die regenfesten Jungs jetzt auch die Nord-Ost-Seite fertig verblendet.

Unverdrossen bereiteten die Dau´schen Reetdachdecker die rechte Hausseite vor: Eingerüstet und verkleidet präsentieren sich nun die drei „Husum-Gauben“ (weil sie Richtung „Graue Stadt“ schauen…). Allerdings profitierten die Jungs von der geschützten Wetterseite. Während der Regen an der Westwand nur so herabran, war es im Osten relativ trocken. Dazu Wind in Böen bis Windstärke 7. So müssen Bausamstage nicht aussehen.

Trotzdem werden morgen die Fenster vermessen. Schätzen wir halt den ein oder anderen Rahmen…

Kniep & Knapp…

Knapp fällt heute mein Blog aus: a) weil es morgen schon wieder um 7 Uhr weiter geht und b) weil noch 70 weitere angeschrägte Steine für den „Seitenkniep“ gesägt werden müssen. Die fehlten heute an allen Ecken und Enden. Und trotzdem strahlt die Süd-West Seite schon in vollem Verblenderkleid. Alles ist fein ausgetreppt und den Segen vom Reetdachdecker hat die Konstruktion auch schon erhalten.

Passend dazu kam heute die nächste Schoofladung Reet auf den Hof gerollt. Ab morgen sind die Jungs dann mit auf dem Bau. Und ich „befürchte“ dass der Juli-Blog recht reetlastig ausfallen wird.

Nicht vergessen werden soll aber der Schornstein, den Marek heute wunderbar durchs Dach gebracht hat. Er hat auch schon seine erforderlichen 80cm über First. „Nur“ noch der Verblender fehlt. Der Schornsteinkopf wird wie die Sohle mit hart gebrannten Klinkern umfasst, die Wind, Regen und Russ viel besser standhalten als ihre weicheren Wandkollegen…