Der Kuchenfluch…

Seit ich zurückdenken kann, gehört auf dem Bau der Samstag dem Verblenden… Und seitdem regnet es nach dem Kaffeetrinken. War vorher noch schönstes Wetter, kaum ist die obligatorische Kuchenrunde beendet schüttet es wie aus Kübeln. Aus diesem Grund haben wir gestern auch laaange damit gewartet. Trotzdem: kaum war der erste Bissen getan, goss es wie aus Kübeln und alles (aber auch wirklich alles!) war komplett durchnässt.

Vorher aber zauberten Harald und seine Jungs aus hartem Stein wunderbare Dinge, wie die Katzentreppe am Frontgiebel, die Harald quasi aus (über) der Luft zauberte. Dazu erhielt der alte, vor Jahrhunderten in der alten Saxenhof Ziegelei gebrannte Stein einen Ehrenplatz über dem Eingang.  Allerdings ist er, bis auf die Oberfläche dem neuen Stein in Form und Farbe so ähnlich, dass er kaum auffällt. Auch der Schornsteinkopf ist wunderschön geworden. Leider habe ich bei strömendem Regen das Wunderwerk (750kg Stein in 8.50m Höhe!) mit Folie abgedeckt. Ich reiche aber in der nächsten Woche Schönwetterfotos nach. Es wird  ja wohl mind. bis Freitag schön bleiben (danach regiert dann wieder der Kuchenfluch…).

Reet im Regen

Man was für ein verregneter Julivormittag. Anscheinend hat sich Freund Sommer im  April schon die Sonnenstunden für das Jahr 2011 genommen… Aber die sowohl stand- als auch regenfesten Reetdachdecker ließen sich nicht beirren und wurden am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein auch dafür belohnt. Und so nimmt die Südostseite immer mehr Form an.

Jetzt noch der Verblendendspurt (jaja, ich weiß´ Lars, das ist nicht mehr neu und schon gar nicht witzig…) und ich kann mich kurz zurücklehnen… Das haben, wie das Foto unten dokumentiert auch die Dachdecker getan. Aber wer jetzt denkt „cooler Job, den würde ich auch gern mal machen“, der kann ja mal zwei Minuten von unten liegend versuchen Reet in Form zu schlagen…

Neues aus Reethausen…

Endlich mal wieder aktuelle Fotos vom Reetbau… Während Hansi und Marek noch schnell die letzten Latten aufs Dach nagelten und den Schornstein auf die vorgeschriebene Höhe (bei einem reetgedeckten Haus, sind es 80cm über Firsthöhe ) brachten, deckten sich Reimers Jungs unaufhaltsam am Dach voran.

Für die Maurer ist auch alles (bis leider aufs Wetter, das wieder grottenschlecht vorausgesagt ist…) vorbereitet. Schornstein und Front warten auf die fachgerechte Verblendung. Mir bleibt nur die Hoffnung auf Wetterfrösche, die sich irren…

Baurabenvater…

Herbert Grönemeyer hatte es sich schon vor Jahrzehnten gewünscht: „Kinder an die Macht“. Nun im Jahr 2011 n.C. ist es zumindest in Husum so weit. Die Kinderferienparty und der Ferienpass beschlagnahmen alles und so liegt zumindest meine Präsenz auf dem Saxenhof mehr als brach. Gestern reichte es noch nicht einmal für einen abendlichen Aufräumrundgang. Aber die Reetdachdecker werden wohl unermüdlich weiter gedeckt haben und heute abend habe ich fest einen „Besuch“ eingeplant. Ansonsten hüpfe ich weiter auf dem Luftkissen herum, anstatt auf Gerüsten…

Von Traufgittern und Raubrittern

Das erste Gaubendach ist eingedeckt und die ersten Reetmeter vom Dach sind gelegt. Vorher mussten die Reetdachdecker aber noch das Traufgitter auf die oberste Steinschicht schrauben. Das Gitter, dass eigentlich Trauflüfter heißt, hat die elementar wichtige Aufgabe Luft unter das Reet zu lassen. Im Firstbereich sitzt das „Gegenstück“, der Firstlüfter. Beide sorgen für die Zirkulation im sechs Zentimeter hohen Luftraum unter dem Reet. So bleibt das Reet nie lange feucht und wird regelmäßig entfeuchtet.

Leider gab es bei der Montage der Lüfter auch Kollateralschäden; beim senkrechten Schrauben in den Stein platzten leider auf den ersten Metern ein paar Verblender der Austreppung weg. Eine Spezialrettung, bzw. ein Austausch der Bruchsteine durch Harald wird sich leider nicht vermeiden lassen…

Aber der wunderbare Anblick unter die Traufe lässt solche Kleinigkeiten schnell vergessen. Das heimische Reet macht sich auch optisch ganz ordentlich!

Raubrittertum offenbart sich beim Blick auf die elmco ripp Rechnung: Gefühlte 300gr schwere Sturzabfangungen kosten das Stück über 50 Euro. Das macht einen Edelstahlpreis von ca. 17.500 Euro pro Tonne… Aber „Hurra“ – ich brauchte nur 5 Stück! So kann der Bau auch ohne Schlaflosigkeit weitergehen…