Ich seh´rot…

Heute kamen die letzten Porotonsteine unters Nass-Säge-Messer. Das ist gerade bei starkem Wind eine leidige Sache. Man wird wunderbar von der NASS-Säge mit roten Steinmehl eingefärbt. Aber am Ende siegt immer der Säger…

Der Giebel ist auch fertig und für das morgige Mauern alles (wie gehabt) vorbereitet. Andreas schlitzte und fräste sich weiter durchs EG und der Wind trocknete das Wohnzimmer.  Wenn ich jetzt noch wüsste wie ich das Duschbecken wieder entfärbe wäre alles prima…

Stadt – Steine – Strom

Irgendwann muss´ich es einfach im Blog unterbringen. Da fahre ich jeden Morgen direkt am Grab von Theodor Storm vorbei, das ja auch nur in 300m Luftlinie im Klostergarten liegt und zitiere ihn nie. Heute schaute ich aus dem Gästezimmer Richtung Husum und da war es: DAS Gedicht zur Stadt:

Die Stadt
Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.

Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
Kein Vogel ohn Unterlaß;
Die Wandergans mit hartem Schrei
Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
Am Strande weht das Gras.

Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
Du graue Stadt am Meer;
Der Jugend Zauber für und für
Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
Du graue Stadt am Meer.

Nun zumindest mit dem Wald hatte der gute Theo Unrecht und der Kuckuck rief heute vormittag so oft, dass ich es schon mit „ohn Unterlaß“ bezeichnen würde.

Neben der Lyrik kamen aber auch die Steine nicht zu kurz, sondern eher halbiert. Mein neuer Freund heißt Murstensklipper, kommt aus Dänemark und macht das was der Name sagt: er schneidet Steine. Nun er zerbricht sie eher, aber es geht doch deutlich schneller als mit dem Hammer und schont zudem die Gelenke! Klasse!

Rolf rückte heute morgen mit Andreas an, der sofort begann unsere frisch gemauerten Wände wieder zu zerkleinern. Allerdings recht produktiv. Und so nehmen Steckdosen und Schalter schon langsam ihre Positionen ein.  Der mittags einsetzende Starkregen verhinderte allerdings weitere bemerkenswerte Baufortschritte.

Möge das Wetter morgen besser und aus dem Grau der Stadt wieder das Bunt werden!

 

 

Baualltag

Nicht jeder Tag ist reich an baulichen Höhepunkten. Heute wurde ganz unspektakulär, aber solide weitergebaut. So geht die Poroton T9 Verbauphase ihrem Ende entgegen und die letzten zwei Paletten warten auf ihre Verbauung und die Lattung des Dachstuhls ging auch zügig voran. Der Frontspieß bekam noch ein paar hundert Kilo Beton zur Abdeckung nach oben spendiert und die Fenster einen provisorischen Regenschutz.

Interessant am Rande: Alle Fachleute haben sich, was die Anzahl der zu verbauenden Porotonsteine anging, kräftig nach oben verrechnet. Ein Schelm der Böses dabei denkt… So werden zwar immer noch gut 100 Steine unverbaut auf dem Hof lagern, aber besser so als eine weitere Lieferung aus Sittensen ankarren lassen  zu müssen.

Tipp zum Selberrechnen: Immer knapp und mit der Nettofläche rechnen. Also wirklich alle Öffnungen auch die kleinen abziehen. Denn dort wo ein Fenster ist, kann kein Stein sein… Auch sind 10% Verschnitt viel zu viel. Das würde ja bedeuten, dass jeder 10. Stein verhunzt wird. Das passiert aber vielleicht bei 50 Steinen einmal. Also mit 2-3% Verschnitt rechnen. Damit fährt man gut und sicher!

Hoch hinaus!

Neue Woche, neue Arbeit… Zuerst kam der Schornstein von Schiedel. Der wiegt auch zusammen 1 Tonne. Während ich fröhlich (aus dem letzten Loch) pfeifend die Einzelteile (so eine Kragplatte wiegt allein schon 50kg) ins Wohnzimmer trug, mauerte sich Marek dem First entgegen und Hansi und André nagelten die 5x8er Latten auf die Unterkonstruktion.

André war ein wenig unaufmerksam und winkte die ganze Zeit der neuen Nachbarin am Schwimmteich zu, aber die Dame war sich anscheinend zu fein zum Zurückwinken. Naja, morgen ist ja auch noch ein Tag, André…

Am Ende war auch der Frontspieß fertig gemauert, die 5x8er Latten auf der Ostseite vernagelt und der Blick vom First auch bei heranziehendem Gewitter atemberaubend.

 

A Hard Day´s Day…

Ich hätte es ahnen können, als schon morgens um 6.30 Uhr die Beatles ihr „A Hard Day´s Night“ durchs Radio trällerten.  Es wurde sogar noch härter und das bei taghellem Sonnenschein. Aus diversen Gründen (Hobby, Arbeitswahn, Finanzen, Gene) hatte ich der kleinen Maurerkolonne vollen Service zugesagt: d.h. fertig gemischter Mörtel an der Mauer, alle Steine inkl. geschlagener „Köpfe“ (bei einem Kreuzverband heißt das jeder zweite, dann halbierte Stein…), aufgebaute Gerüste etc.

Die vier jungen Burschen legten schon um 7 Uhr ein Tempo vor, das mich Übles ahnen liess. Und bei steigendem Sonnenstand ließen die Jungs nicht nach, sondern legten eher noch einen Zahn zu. Ich ging eher auf dem Zahnfleisch und habe gefühlte 8848 Höhenmeter an der Warftkante zurückgelegt, da hätte sich auch eine Bergbesteigung angeboten… Zum Glück ließen sie mich nicht ganz hängen, sondern schlugen auch selbst „Köpfe“.

Nach zehn Stunden war unglaublich viel geschafft – u .a. ich… (Nein Mutti, es geht noch – Du musst Dir keine Sorgen machen – nur der Sonnenbrand, der schon  5. in diesem Frühsommer, macht das was er naturgemäß tut: brennen).

Trotzdem überwiegt eindeutig das Positive: Nach dem 100. Stein konnte ich die Köpfe relativ gut schlagen und eine Schubkarre mit 80 Liter Mörtel kann ich nun über eine 30 Grad steile Rampe balancieren. Schade das es „Spiel ohne Grenzen“ nicht mehr gibt – das würde Husum mit mir in der Mannschaft gewinnen..

Wenn also jemand von euch einen versierten Bauhelfer sucht, einfach mal unverbindlich anfragen… *hust*