Second Hand…

Argh: manchmal mache ich Sachen, die selbst ich nicht verstehe… Heute habe ich zwei Stunden „Second Hand Steine durch die Gegend gekarrt oder karren lassen. Meine Kalksandsteingrößen lagerten durch die Insolvenz eines hiesigen Bauunternehmers seit einigen Jahren bei einem ehemaligen Mitarbeiter, der diese nach der Pleite übernommen hatte. Nun hab ich sie am Hals, bzw. im Haus. Außer dem Spareffekt (eher marginal) bin ich nun um zwei Erfahrungen reicher: Mein Baustellenbus liegt auch mit 1.5 Tonnen Kalksandstein U-Schalen gut in der „Nordstrander Kurve“ und die Steinmafia schläft nie: Die „alten“ Steine sind um Längen solider als die aktuellen Steine: der „Trick“ läuft so, von oben sehen beide Steine gleich aus, dreht man sie allerdings um sieht man beim Neuen drei (größere) Löcher. Das Gewicht (bzw. der Rohstoff Kalksand) ist somit um fast 40% geringer. Der Gewinn wahrscheinlich um etwa den Wert höher. Der alte Stein muss statisch um Längen besser sein als der Neue.  Dafür hat sich der Preis in den letzten Jahren fast verdoppelt… Sei´s drum!

Das Telefonkabelloch ist mittlerweile (fast) verschlossen und die Wände wachsen auch mit den „Gebrauchtsteinen“ weiter der Decke entgegen. Die wird zur Zeit in Rendsburg zurecht gesägt.

Also auf in den Mai!

Innenräume..

Bei Stadionkonzerten bin ich der große Freund des Innenraums. Anders als auf den Tribünen ringsum ist man dort wirklich mittendrin statt nur dabei. Jetzt kommt auch langsam der Bau zu seinen Innenräumen: Küche, Wohnzimmer und Flur  kann man schon deutlich erkennen, der Hauswirtschaftraum und das angrenzende Bad auch.

Zwischendurch hat die Telekom für ein 8mm starkes Telefonkabel 1qm Fahrradweg aufgebaggert. Das nenne ich Einsatz. Immerhin haben sie das Kabel beim ersten Grabeversuch gefunden. Ich will es nicht beschreien, aber das Haus wird eher ans Telefonnetz angeschlossen sein, als an Gas und Wasser. Aber T-Offline wird mich schon nicht enttäuschen und bestimmt noch in Zeitverzug geraten… Dann ist alles so wie es sein soll.

Nun geht dieser Sommer-April seinem Ende entgegen. Der Baufortschritt liegt  im prognostizierten Rahmen ein bisschen vorn und ich sehe aus wie nach sechs Wochen Urlaub auf Fuerte. Wenn das Wetter (viel Sonne & kräftig Wind) so weitergeht kann ich jedem Seebären am Ende das Wasser reichen. Vielleicht sollte ich mir zum zweiten Paar Arbeitsschuhe (heute habe ich die Sommerversion mit Luftlöchern eingeweiht), noch ein Matrosenhemd kaufen…

Morgen geht es weiter mit der Erschaffung von mehr Innenraum!

Ecken und Kanten

Heute wurde es für die Kalksandsteine ernst: Bandeisen ab und rauf auf die Bitumenbahnen.  Das Setzen der ersten Schicht ist ziemlich zeitraubend. Weil ich mich zugunsten des Wohnzimmers und zuungusten des Auflagers für den Unterzug auch noch schön vermessen hatte, wurden drei Meter einfach zweimal aufgesetzt, denn ohne Auflage liegt es sich halt auch für Leimbinder schlecht.

Zwar verzichtet der Neubau auf bauliche Spielereien, aber die Diagonalen zum Flur haben doch Zeit und Sägestunden gekostet. Da war ich froh das Erkertürmchen doch nicht realisiert zu haben…

Morgen wird es dann wieder schneller, denn die Kalksandsteine sind doch um einiges maßhaltiger als die Porotonsteine. Da ist alles im Lot und sitzt millimetergenau. Auch das Sägen durch den vollgefüllten Stein ist einfacher als durch den vollgehöhlten Poroton. Dennoch würde ich (in dieser Erfahrungsphase) für das Außenmauerwerk immer dem Tonstein den Vorzug geben: Dieser will Wasser immer abgeben, Kalksandstein dagegen zieht prima Wasser an will es aber nur sehr langsam wieder abgeben… Allerdings bohrt es sich schöner Löcher hinein!

Den alten Maurerspruch „Rot und Weiß, lass den Sch****“ kann ich nicht ganz teilen. Das Ausdehnverhalten der Steine ist doch recht ähnlich. Aber die Zeit der Rissbildungen ist ja noch nicht angebrochen, wenn es soweit ist (was ich nicht hoffe), werde ich einen Bericht einschieben…

6.5 Tonnen auf 3m

Es ist nun zu spät für schwere Rechenaufgaben, aber ich spüre auch so, dass handgehobene 6.5 Tonnen Beton auf knapp 3m U-Schalenhöhe relativ viele Newtonmeter sind…

Nach vier Stunden war dann auch der letzte der 400 Eimer in den U-Schalen versenkt und der Ringbalken fertig. Dank des Verzögers im Beton war der auch noch bis zum Schluss halbwegs bewegbar. Danach habe ich die Innenwände eingezeichnet und die richtigen Kalksandsteingrößen auf die jeweils dazugehörigen „Wände“ gestellt. Da wird nun wohl nicht so viel schief gehen.

Ansonsten muss die Sonne heute so aggressiv wie selten zuvor gewesen sein; ich habe mir den ersten nennenswerten Sonnenbrand seit 10 Jahren zugezogen. Aber die Sonnencreme mit Schutzfaktor 50 liegt schon griffbereit.  Denn die weißen Kalksandsteine der Innenwände werden morgen wohl noch mehr Sonne reflektieren…

Ostern…

wird nicht (richtig) gearbeitet. Zeit zum Krafttanken und Kaffeetrinken… Aber trotzdem: Alle Eisen in den (komplett gedämmten) U-Schalen sind nun zusammen gerödelt, die Vorbereitungen zum Betonieren abgeschlossen und die Baustelle zur Eiersuche aufgeräumt. Ich weiß zwar noch nicht wer da suchen sollte, aber wenn dann wäre es problemlos möglich. Aller Müll ist entsorgt oder (wie Resteisen etc. gesammelt).

So gibt es heute nur ein kleines Ostergrußfoto von der Baustelle und ein „Fröhliches Ostern“ von mir!