Schnur & Stahl

Heute ging es so richtig los:

Frühmorgens wurden knapp 2 Tonnen Baustahl aus Friedrichstadt (die Stadt der Grachten und Eisenbieger…) geliefert.  Beim Anblick des „Korbbausatzes“ mit seinen 425 Einzelteilen wurde mir aber doch etwas flau in der Magengegend.Dafür waren die Baustahlmatten wirklich „NEU“, mit so wenig Rost habe ich die noch nie gesehen. Wenn alles glatt geht kommen die auch klinisch rein in die Erde.

Danach habe ich das Grundstück ausgewinkelt. Zum ersten Mal im Leben konnte ich das was ich in der Schule nie so richtig verstanden habe anwenden – und oh Wunder, zumindest jetzt sieht es so aus, als würde alles im Winkel und auch in den richtigen Maßen sein. Die Pfähle sind extra so lang, die sollen in einem Jahr die Obstbäume im Obstgarten beim Wachsen stützen.

Dann kamen Marek und André und haben mit mir auf unsererentwickelten „Korbbauanlage“ knapp 60m Körbe aus Baustahl geflochten. Dank der Konstruktion aus Kellerbausteinen und Brettern ging das ruckzuck. Allerdings warf uns der Verlust eines „Drillapparates“ ein wenig zurück; der kapitulierte nach 1000 Rödelösenverbindungen. (Dies ist einer der seltenen Augenblicke an denen in der Geschichte des Internets ein Begriff zum ersten Mal online genannt wird – einfach mal nachgoogeln ;)…

Zum Schluß noch ein Blick aus der Planvogelperspektive – man darf bei all´dem Ge“rödel“ die Aufgabe nicht aus dem Blick verlieren…

Gerüttelt, nicht gerührt…

Nun geht es also doch los. Nachdem der endlos lange Winter mit seinen tiefen Minustemperaturen sich nun doch entschliesst langsam abzudanken, komme ich aus den Tiefen der ebenso endlos erscheinenden Planungen, Statiken und Angebotsanfragen hervor:

Heute habe ich den Bauplatz vorbereitet: 120cbm Sand wollten verdichtet werden. Laut Beschreibung konnte die Rüttelplatte 600qm pro Stunde bearbeiten. Trotzdem habe ich insgesamt 5 Stunden gebraucht bis ich mit dem Unterbau zufrieden war. Nun hat der Boden überall seine 200kn/qm (das sind immerhin 20 Tonnen pro Quadratmeter Tragkraft!) und wartet auf den Minibagger.

Beim hundertfachen Hin-und Herwandern konnte ich dann wahlweise den Blick auf den Baustromkasten, der auf die ersten Anschlüsse wartet oder den Bauwasserhahn zu werfen. Sowohl Wasser als auch Strom fließen und auch das hochprofessionelle Baustellen“tor“ ist baubereit.

Mein Architekt hat ein schönes Schild herstellen lassen (sogar dafür gab es eine „Ausführungsplanung“) und last, aber ganz bestimmt nicht least habe ich einen Betonmischer aus gefühlt 200 Einzelteilen zusammengebaut (argh! dagegen sind IKEA- Küchen Spielkram…) Aber er dreht sich und scheint das zu machen wofür er konstruiert wurde.

Bei aller Arbeit wanderten die Gedanken beim Blick über die Husumer Bucht aber auch nach Japan und erinnerten mich daran wie klein der Mensch im Ganzen ist. Zumindest sollte er sich nur Aufgaben widmen, die er auch beherrschen kann…